Wer sich schon immer mal fragte, wie wir die Titel dieser Einträge wählen, dem sei verraten, dass wir gerne zu Naheliegendem greifen, beim Schreiben öfter Hunger bekommen (aber leider nicht von Big Candy gesponsert werden; noch nicht mal Borggreve hat unsere Anrufe erwidert), und nichts gegen Titel haben, bei denen man ein bis zweimal um die Ecke denken muss.
Der heutige parkt aber direkt am Trottoir geht es diesmal doch um einfarbige Throne of Eldraine Draftdecks.
Pro & Contra
Einfarbige Decks haben das Problem, dass – wie beim letzten Mal illustriert – die Farben im Set immer eine Doppelrolle übernehmen müssen. Grün zBsp will sowohl mit Abenteuern spielen, aber auch die Speisekammer gefüllt sehen. Es gibt Karten wie [mtg_card]Curious Pair[/mtg_card], die eine Doppelrolle übernehmen, doch sind diese gerade im Common-Bereich von mäßiger Qualität.
Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Auswahl. Wer sich auf eine Farbe fixiert und die anderen verschmäht, der wird das ein oder andere Juwel verpassen und gerade die ersten Picks im zweiten und dritten Booster können zu Enttäuschungen führen. Meist wird einem gemäß Murphy’s Law statt einer Rare in der gewählten Farbe die Off-Color Bombe entgegenblicken. Im zweiten Booster ist das leichter zu verkraften, hat man doch noch die Option aus Mono Stereo zu machen.
Der Nachteil ist aber zugleich ein Vorteil. Statt sich zwischen x Karten in y Farben zu entscheiden, ist y gleich 1 und x somit um einiges kleiner. Weniger Entscheidungen sind zu fällen, was gerade für die Draft-Einsteiger positiv ist.
Dass die Decks in sich konsistenter sind, man also nur selten aufgrund seiner Manabasis verlieren wird, ist der letzte Vorteil.
Enhance!
In Throne of Eldraine begünstigen zwei Besonderheiten das einfarbige Draften: Adamant und die Manakosten einiger ausgesuchter Karten.
Während Adamant trivial ist, ist die Sache mit den Manakosten erwähnenswerter. Jede Farbe hat eine seltene Karte, die nicht nur mit mindestens drei farbigen Manakosten gesegnet ist, sondern auch eine farb-spezifische Fähigkeit hat:
[mtg_card]Linden, the Steadfast Queen[/mtg_card]
[mtg_card]Gadwick, the Wizened[/mtg_card]
[mtg_card]Ayara, First of Locthwain[/mtg_card]
[mtg_card]Torbran, Thane of Red Fell[/mtg_card]
[mtg_card]Yorvo, Lord of Garenbrig[/mtg_card]
Bis auf Linden, deren zweite Fähigkeit meist zu vernachlässigen ist, wird man jeden Edlen gerne im Deck sehen.
Doch schon im Uncommon-Bereich gibt es gleich zehn Karten, die einem in einem einfarbigen Deck keine Probleme bereiten werden, die Hybrid-farbenen 10, die bereits in der letzten Woche im Rampenlicht standen. Die vermeintliche Hürde der vier Manasymbole wird leicht genommen.
Als wäre das nicht genug, bleiben am Ende die Artefakte. Es warten 22 farblosen Karten darauf Platz im Deck zu nehmen und bei einigen sogar mit der ein oder anderen Synergie ([mtg_card]Sorcerer’s Broom[/mtg_card] im Monogrünen Deck mit ausreichen Food-Token zBsp). Absolute MVPs sind: [mtg_card]Clockwork Servant[/mtg_card], [mtg_card]Henge Walker[/mtg_card], [mtg_card]Heraldic Banner[/mtg_card] und [mtg_card]Gingerbrute[/mtg_card], der die insgeheim beste Karte im Set ist.
Wann sollte man auf eine Farbe setzen?
Die Antwort ist vermutlich „nicht zu oft“. Die Sterne sollten richtig stehen, das Glücks T-Shirt gebügelt sein und im schwarzen Tee sollte man nicht wieder auf die Idee kommen Milch mit Zitrone zu mischen.
Ein offensichtliches Zeichen wäre eine der oben gelisteten Rares. Doch die sind nicht umsonst selten, weswegen man auch seltener darauf hoffen sollte. Eine beispielhafte Liste, die alle ihre Spiele gewann, und mit Gadwick begann, könnte so aussehen:
[mtg_deck data-title=“Mono U(ncommon)“]
Mono U(ncommon)
2 Gingerbrute
2 Mantle of Tides
2 So Tiny
2 Run Away Together
2 Wishful Merfolk
1 Animating Faerie
1 Queen of Ice
2 Clockwork Servant
2 Tome Raider
1 Gadwick the Wizened
1 Turn into Pumpkin
1 Vantress Paladin
2 Loch Dragon
2 Syr Elenora, the Discerning
1 Mystic Sanctuary
16 Island[/mtg_deck]
Ein weiteres Zeichen wäre die Tatsache, dass man zwar zweifarbig begann, aber irgendwann im Draft die eine Farbe überwiegte und man freizügiger zu den Hybrid-Uncommons griff, die schwerer in dem Zweifarbigen zu spielen wären. Dies passierte hier:
[mtg_deck data-title=“Mono G(reed)“]
Mono G(reed)
1 Gingerbrute
1 Scalding Cauldron
1 Maraleaf Rider
1 Sorcerer’s Broom
2 Curious Pair
1 Garenbrig Squire
1 Once upon Time
1 Giant Opportunity
1 Heraldic Banner
2 Sporecap Spider
2 Rosethorn Acolyte
1 Spinning Wheel
2 Oakhame Ranger
1 Rampart Smasher
3 Garenbrig Carver
1 Prophet of the Peak
1 Tuinvale Treefolk
1 Gingerbread Cabin
16 Forest[/mtg_deck]
Es begann als Grün/Weißes Deck, welches sich nur zu gerne auf [mtg_card]Mysterious Pathlighter[/mtg_card] und [mtg_card]Ardenvale Tactician[/mtg_card] gestützt weiter dem Abenteuer-Thema gewidmet hätte, die aber auf die Ersatzbank verfrachtet wurden, um zielgerichteter dem Ruf des Waldes folgen zu können.
Ab ins Planschbecken
Wie sähe es in dem oberen Deck mit einem Splash aus? Der Verwendung von nur einer geringen Anzahl andersfarbiger Karten, was mit dem Acolyten-Duo und dem Spinning Wheel problemlos machbar gewesen wäre?
Das schauen wir uns beim nächsten Mal an!